Bastel-Trend: Fofucha

Aktualisiert am

von Heike Merten

Basteltrend fofuchas

Wenn ihr gerne bastelt, dazu noch Puppen liebt und gerne etwas Neues und Ungewöhnliches ausprobieren möchtet, dann sind vielleicht Fofuchas etwas für euch! Fofuchas oder auch „Moosis“ sind 3D Schaumpuppen, die ihren Ursprung in Lateinamerika haben. Diese lustigen und sehr individuell gestaltbaren Figuren erobern seit einiger Zeit die Kreativszene und werden auch in Deutschland immer populärer.

Der Begriff „fofuchas“ oder „fofucho(s)“ ist ein allgemeiner Begriff, der in Brasilien entstanden ist. Der Begriff umschreibt, wie „süß“ oder „liebreizend“ jemand ist.

3D – Schaumpuppen sind im kommen

Aber was macht diese Puppen aus Moosgummi und diversen Accessoires so besonders? Die Grundtechnik der Fofuchas-Herstellung ist schnell erlernt. Das Motto: „Je bunter, je schöner“ eröffnet jede Menge an Gestaltungsvarianten und das weiche und biegsame Material macht sie auch zu einem haptischen Vergnügen. Da die Gestaltungsmöglichkeiten schier endlos sind, entstehen immer wieder neue Charaktere. Hat man sich die Grundzüge der Fofuchas-Herstellung angeeignet, kann man schon nach kurzer Zeit Figuren mit einem ganz persönlichen Stil entwickeln.

Diese einzigartigen Puppen, die nicht nur Kinderherzen höher schlagen lassen, kann man zudem auch prima personalisieren. Damit werden sie zu einem außergewöhnlichen Geschenk oder „Mitbringsel“, das zu diversen Anlässen passt. Sei es Geburtstag, Jubiläum, Hochzeit oder Taufe – eine Fofucha kann zu jeder Gelegenheit verschenkt werden, denn sie kann dem jeweiligen Anlass angepasst und wie gesagt auch personalisiert werden. Das kann entweder über eine direkte Namensbeschriftung erfolgen oder man macht sich die Mühe, ein kleines Abbild des zu Beschenkenden zu erschaffen. Diese Form der individualisierten Fofucha kommt natürlich am besten an.

Die Herstellung einer hochwertigen Puppe kann durchaus Stunden in Anspruch nehmen. Gewöhnlich braucht man zwischen 2-10 Stunden, abhängig von der Ausführung und der Kombination von Materialien und Details. Künstler-Fofuchas werden in Amerika bereits auf Sammlerbörsen gehandelt. Die Kreativität und der Aufwand, die beim Bau der Puppen zum Einsatz kommen, bestimmen den Preis.

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Das Material

Fofuchas bestehen zum größten Teil aus Styroporelementen und Mossgummiplatten. Puristen verwenden bei der Herstellung nur Moosgummi. Die Schaumplatten bestehen aus Thermoplast-Polymer, das sich leicht erhitzt mit jedem Produkt verbinden lässt. Man macht das am besten mit einem nicht zu heißen Bügeleisen, an das man die Moosgummiteile hält. Sie werden dann sehr formbar und haften an dem jeweiligen Untergrund. Moosgummi zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:

  • Widerstandsfähig gegen unterschiedliche klimatische Verhältnisse und Chemikalien
  • Niedrige Wasserabsorption (schwimmfähig)
  • Wiederverwendbar
  • Nichttoxisch
  • Waschbar
  • Einfach zu formen (besonders mit Hitze in Form bringbar), schneiden und zu bemalen

Das Material ist unbedenklich zu verarbeiten und eignet sich so auch für Kinder. Kinder können schon früh mit dem Basteln beginnen, denn auch einfache Fofuchas haben ihren Reiz. So entstehen einmalige Puppen zu einem niedrigen Preis, denn die Materialkosten halten sich je nach Ausführung und Art der Figur im Rahmen. Moosgummi erhaltet ihr in allen erdenklichen Farben.

Augen – Ausdruck ist alles

Fofuchas wirken neben ihrer bunten Aufmachung auch durch ihren Gesichtsausdruck. Darum gibt es besonders für die Augen einer solchen Puppe etliche Vorlagen. Von lachend über weinend bis erstaunt – eine Fofucha transportiert über ihr Gesicht die entsprechend passende Emotion. Wer sich inspirieren lassen möchte, der schaut mal in diese Augen. Wer nicht so gut zeichnen kann, behilft sich mit fertigen Kulleraugen (A), die einfach nur noch auf die Gesichtsfläche aufgeklebt werden müssen.

Fofuchas basteln

Da diese Technik aus Lateinamerika zu uns herüberkommt, gibt es in Deutschland bisher kaum deutschsprachige Anleitungen. In einigen größeren Bastelgeschäften kann man mit Glück schon mal einen Fofuchas-Kurs belegen. Größtenteils werdet ihr aber ausprobieren müssen, um Erfahrungen beim Bau dieser Puppen zu sammeln. Wer über einen Kindle verfügt und etwas Englisch versteht, der kann sich bei amazon.de die Anleitung: Craft Foam Arts Step By Step: How To Make Your Own Fofucha 3D Doll (A) herunterladen. Diese beinhaltet:

  • Welche Werkzeuge und welches Material Sie benötigen
  • Schritt-für-Schritt-Anleitung auf über 100 Bildern
  • Einfache Erklärungen zu jedem Schritt
  • Detailaufnahmen für die schwierigeren Moosgummi-Schnitte
  • Wiederverwendbare Druckvorlagen
  • Extratipps für noch bessere Arbeitsergebnisse von erfahrenen Fofucha-Schöpfern

Kurzanleitung zum Bau einer Weihnachtsfrau-Fofucha

Weihnachtsfrau Fofucha auf Pinterest

Wir zeigen euch hier eine stark komprimierte Anleitung für eine Weihnachtsfrau-Fofucha. In den Fofucha-Hochburgen in Brasilien und Nord-Amerika gibt es mittlerweile fertige Bausätze zu kaufen, so dass man schnell zu seiner ersten 3D Schaumpuppe gelangt. Anhand eines solchen Bausatzes erklären wir die Erstellung einer Puppe:

  • Zwei kleine Styroporkugeln werden jeweils halbiert und an einer Seite abgeflacht, so dass man sie nebeneinander festkleben kann.
  • Diese zwei Fußteile werden jetzt mit fleischfarbenem Moosgummi überzogen, dafür erwärmt man das Moosgummi vorsichtig an einem Bügeleisen.
  • Das überstehende Material wird bündig mit der Fußform abgeschnitten.
  • Zwei Stück Blumendraht werden ebenfalls mit fleischfarbenem Moosgummi ummantelt.
  • Nun werden um die Füße die zurechtgeschnittenen Teile der Schuhe (Deckform, Sohle, Riemen) geklebt.
  • Um eine kleine runde Styroporplatte wird auch noch einmal entsprechend zurechtgeschnittenes fleischfarbenes Moosgummi gezogen.
  • Anschließend werden die Draht-Beine unten in die Füße und oben in die runde Form gesteckt und mit etwas Klebstoff fixiert.
  • Danach werden die zurechtgeschnittenen Kleiderteile zusammengeklebt. Dafür dreht man die vier gleich großen Teile jeweils zu Kegeln zusammen, klebt diese mittig aneinander, so dass eine Rockform entsteht und verkleidet den Rocksaum mit einem Streifen Glitzermoosgummi. Das letzte Teil wird mit einem Gürtel- und Kragenelement beklebt, zum Kegel geformt und auf das Rockteil aufgeklebt.
  • Nun umformt man eine größere Styropor-Kugel von unten mit fleischfarbenem Moosgummi und von oben mit schwarzem Moosgummi.
  • Nach und nach werden weitere schwarze Moosgummi-Haarteile an den Kopf angesetzt.
  • Bevor der Kopf mit dem Rumpf verbunden wird, sollte das Gesicht aufgemalt werden. Dafür können Filzstifte oder Acrylfarben verwandt werden.
  • Nachdem das Gesicht getrocknet ist, kann der Kopf an den Rumpf geklebt werden.
  • Aus dem letzten „Moosgummi-Tortenstück“ wird eine Mütze (Kegel) geformt und der Rand abermals mit Glitzermoosgummi verziert. Ein Puschel aus Moosgummi macht die Mütze komplett.
  • Zum Schluss werden aus dem fleischfarbenen Moosgummi noch zwei Arme ausgeschnitten, die rechts und links an die Puppe geklebt werden.

Fertig ist die Weihnachtsfrau-Fofucha!

(Bildrechte: Weihnachtsfrau Fofucha von artel.cl auf Pinterest)

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