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Schon von Kindesbeinen an haben mich Comics begeistert. Waren es zuerst Mickey Mouse und seine Freunde aus Entenhausen, kamen schnell franko-belgische Klassiker wie Asterix und Obelix oder Lucky Luke, Prinz Eisenherz und die breite Palette der Marvel-Comics rund um Superman und das Phantom hinzu. Jedes Heftchen, das ich in die Finger bekam, wurde sogleich verschlungen. Ganz zum Leidwesen meiner Eltern, die glaubten Comic lesen würde mich nachhaltig verdummen und meinen geistigen Horizont verkümmern lassen.
Comics – kreatives Geschichtenerzählen
Doch weit gefehlt – Comics haben meine Fantasie und Kreativität weit mehr beflügelt, als jedes andere literarische Werk, das ich mir zwangsweise in der Schule oder daheim einverleiben musste.
Gerade weil in den kleinen Rechteckbildchen nicht alles gezeigt oder gesagt werden konnte, musste man sich vieles selber ausmalen. Ich stellte zudem schnell fest, dass gute Comics diese Kunst der Imagination besonders trefflich beherrschen. Eine Geschichte konnte noch so spannend, traurig oder lustig sein, wenn die Bilder und die Sprache nicht weit über das normale Maß hinaus ineinandergriffen und stimmig waren, vermochte mich der Comic nicht lange zu fesseln.
Kunstform Comic
Darum faszinierten mich irgendwann auch nicht mehr nur die in Szenenbildern und über Sprechblasen erzählten Geschichten, sondern auch die Machart dieser ganz eigenen Art von Bilderbuch. Selbst ganz rudimentäre Zeichnungen können mit einer guten Sprache enorme Wirkung erzielen. Genauso gut funktioniert es aber auch anders herum. Eine ausdrucksvolle Zeichnung kommt oft schon mit wenig Worten aus. Comics haben sich mittlerweile zu einer ganz eigenen Kunstform entwickelt. Jede Art hat seine Fangemeinde – seien es die japanischen Manga-Comics oder die begehrten Sammlungen von Schwermetall oder die U-Comix.
Wie ein Comic entsteht
Um einen Comic zeichnen zu können, bedarf es einer Geschichte, die man erzählen möchte. Das kann etwas selbst Ausgedachtes sein, kann aber auch eine schon existierende Erzählung sein. Bei der klassischen Comiczeichnung beginnt man zunächst mit Bleistift-Vorzeichnungen oder anderen leicht entfernbaren Stiften zu zeichnen. Ist die Zeichnung okay, wird sie in Tusche reingezeichnet. Dem Einsatz von Farben kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Die Farbkomposition ist für das Erzählen einer Geschichte und die Wirkung seiner Figuren von großer Bedeutung.
Als Ergänzung dazu ist teilweise der Einsatz von Rasterfolie oder vorgefertigten, mit Bildmotiven bedruckten Folien verbreitet. Aber auch Techniken der Grafik, Fotografie oder Malerei kommen bei einer Comicproduktion zum Einsatz.
Comics haben eine ganz eigene Formsprache, um zum Beispiel Gemütszustände, Bewegungen oder Sichtbarmachung nicht gegenständlicher Elemente zu verdeutlichen. Übertrieben dargestellte, aber tatsächlich auftretende „Symptome“ wie Schweißtropfen oder Tränen, „Speedlines“, die den Weg des Bewegten nachzeichnen oder gänzlich metaphorische Symbole finden häufig Verwendung. Die Sprechblase dient der Textintegration, kann aber auch Symbole enthalten.
Die inhaltliche oder formale Abstraktion ist ein weiteres Stilmittel des Comics. Szenen können vereinfacht, stilisiert oder überzeichnet dargestellt werden. Das Stilisieren und Übertreiben von Merkmalen einer Figur dient der Charakterisierung und Unterscheidbarkeit durch den Comicleser. Indem man physische Stereotypen verwendet, kann man Erwartungen des Lesers wecken oder auch bewusst brechen.
Comics zeichnen als Hobby
Da auch beim Comics zeichnen noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, beginnt man am Anfang am besten damit, bereits vorhandene Comics nachzuzeichnen. Dadurch bekommt man ein Gefühl für Proportionen und kann sich mit unterschiedlichen Zeichentechniken vertraut machen. Eine gute Technik ist das A und O beim Comiczeichnen. Es hilft einem, einen eigenen Stil zu entwickeln. In zahlreichen Büchern, aber auch in Video-Tutorials oder speziellen Zeichenkursen kann man ebenfalls die ersten Schritte des Comiczeichnens erlernen.
Comics zeichnen lernen – Video-Anleitung
In dem folgenden ca. 90-minütigen Video-Workshop lernt Ihr die Grundlagen des Zeichnen.
Hier der Ablauf des Workshops:
- Einleitung
- Comicfigur aus Grundformen aufbauen
- Gesicht einer Comicfigur erntwickeln
- Emotionen zeichnen
- Gelenke, Körperbau und Bewegung
- Comicfigur zeichnen
- Comicfiguren Zeichnen
- Geschichten in Comicform erzählen
- Sprechblasen und deren Funktion
Ich wünsche Euch viel Spaß bei der Erstellung Eures ersten Comics!
Euer Volker
(Bildrechte: Bild von Tania Van den Berghen auf Pixabay)